Drei Spiele, drei Niederlagen: Durchzogene Bilanz am zweiten Wettkampftag

Nachdem wir gestern drei nicht allzu schwere Gegner hatten, ging es heute richtig zu Sache. Gleich in allen drei Spielen trafen wir auf absolute Spitzenteams, die in den letzten Jahren jeweils um den Sieg gekämpft hatten. Wir wussten also von Beginn weg, dass es sehr schwierig werden würde, unsere lupenreine Bilanz aufrecht zu erhalten.

Im Team mit Taiwan und Holland traten wir gegen den amtierenden Weltmeister Portugal, gegen China und gegen den Iran an. In der ersten Runde wurden wir den Portugiesen zugeteilt. Kurz vor dem Match ein unerwartetes Problem: Die An-/Ausschalter verursachten Wackelkontakte. In den verbleibenden 15 Minuten vor Spielbeginn mussten wir also in Rekordtempo die Roboter demontieren, die Schalter überbrücken und alles wieder zusammenbauen. Als Folge des grossen Zeitdrucks vor dem Match nahmen wir einige Einstellungen nicht sorgfältig genug vor. Mit der Konsequenz, dass wir in der ersten Halbzeit keine Kommunikation unter den Roboter und somit ein völlig konzeptloses Spielsystem hatten: 1:8. Nach den richtigen Anpassungen in der Halbzeitpause erreichten wir in der zweiten Hälfte ein 2:3, wir hätten also eigentlich mithalten können.

Zweikampf im Spiel gegen Portugal.

Dies gab uns Motivation in Hinblick auf das zweite Spiel, für das uns die Portugiesen erneut als Gegner ausgewählt hatten. Neues Spiel, neues Glück? Leider zogen auch die Portugiesen ihre Lehren aus dem ersten Spiel und vor allem unserer starken zweiten Halbzeit. Mit dem Ergebnis, dass wir bei der Revanche in der eigenen Platzhälfte eingeschnürt wurden uns schlussendlich trotz starker Abwehrleistung und 0:2 Pausenstandes des Torwartes mit 0:7 untergingen.

Zwei Niederlagen gegen den Weltmeister sind jedoch längst kein Grund, den Kopf hängen zu lassen: Ganz im Gegenteil entwickelten wir aufgrund der Erkenntnisse aus dem Spielen eine neue Strategievariante. Genau wie die Portugiesen spielten nämlich auch die Iraner sehr aggressives Pressing und setzten statt auf Dribbler und Kicker lieber auf möglichst viel Power und Speed.

Zwei Iranerinnen beobachten das Spiel ihrer Roboter gegen die unseren.

Gut vorbereitet stiegen wir also ins dritte Spiel gegen das iranische Team. Leider rückte dann das Spiel an sich etwas in den Hintergrund. Die iranischen Roboter hatten nämlich die Angewohnheit, sich sofort INS eigene Tor zurückzuziehen, wenn sie den Ball nicht mehr im Sichtfeld hatten. Weil es zu unserer Strategie gehört, sich rückwärts mit verdecktem Ball dem Tor zu nähern, trat diese Situation fast ununterbrochen ein. Dazu ein Zitat aus den Regeln, das unserer Meinung nach eindeutig ist:
Robots must be constructed and programmed in a way that they do not enter the goal.

Leider ahndete der Schiedsrichter dieses Vergehen nicht. Um nicht für unnötigen Unmut zu sorgen, unterschrieben wir das Matchformular trotz des uns entstandenen massiven Nachteils. Aus Verständnisgründen fragten wir beim Oberschiedsrichter nach: Das Vergehen hätte geahndet werden müssen und besagte Regel wird ab morgen strenger durchgesetzt werden. Das Gesamtscore gegen den Iran lautete übrigens 11:1.

Trotz dreier Niederlagen zeigte uns der zweite Tag, dass wir bei unserer ersten Teilnahme bei Soccer schon fast mit der Weltspitze mithalten können. Morgen warten zudem mit Kanada und den Niederlanden zwei Gegner, die wir eigentlich schlagen sollten.

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