Februar 2011, Challengeteam: Weiterentwickeln des Prototyps

Sensoren

Nachdem wir im Dezember das Grundgerüst des Prototyps, das heisst die beiden Ebenen und den Antriebsstrang, erstellt hatten, folgte im Januar das Anbringen verschiedener Sensoren und weiterer Elektronik. Diese dienen der Orientierung und dem Erkennen des gegnerischen Roboters auf dem Spielfeld. Zur Orientierung kommen zwei Tastsensoren, an Front und Heck angebracht, und ein Infrarotsensor vorne zum Einsatz. Für das Erkennen des Gegners sorgen vier Ultraschallsensoren, die ein Rundumscannen der Umgebung ermöglichen. Sie sollen mögliche Kollisionen mit einem gegnerischen Roboter frühzeitig erkennen, damit ein Ausweichmanöver eingeleitet werden kann.
Momentan sind wir auf der Suche nach geeigneten Farbsensoren, um die Pucks und die Homebase zu erkennen. Dabei sind verschiedene Eigenschaften zu beachten, unter anderem die benötigte Spannung, die Grösse und die Programmierbarkeit der Sensoren.

Servomotoren und Bürsten

Um eine optimale Gewichtsverteilung zu ermöglichen wurden das Board und der Akku mittig leicht nach hinten versetzt angebracht. Beim Aussortier-Mechanismus haben wir uns für einen Segelwinden-Servomotor, wie er bei Modellschiffen eingesetzt wird, entschieden. Nur dieser Typ Servomotor verfügt über einen genügend grossen Drehwinkel.
Das Aufsammeln der Pucks durch die trichterförmige Front der unteren Ebene funktioniert schon sehr gut. Um aber mögliche Puckverluste zu vermeiden, beispielsweise in einer Kurve oder bei einem möglichen Ausweichmanöver, bringen wir ganz vorne am Roboter zusätzlich eine rotierende Bürste an. Sie soll die Pucks hinein befördern, den Trichter nach vorne abschliessen und einen möglichen Stau vor dem Aussortier-Mechanismus vermeiden.

Programmierung

Bezüglich des Programmierens richteten wir unser Hauptaugenmerk auf das Fahren, welches doch einige Herausforderungen bereithielt. So mussten wir die Geradeausfahreigenschaften optimieren und das Kurvenhandling verbessern. Die ersten Gehversuche stimmen uns jedoch sehr zuversichtlich. Zudem haben wir die Ansteuerung für die Heckklappen-Servomotoren programmiert. Diese sollen am Schluss des Spiels die Heckklappen öffnen um, je nach Strategie, die gegnerischen oder die eigenen Pucks hinauszubefördern.

Januar 2011, WM-Team: Entwickeln einer neuen Elektronik

Für unseren nächsten Roboter, mit dem wir an der Weltmeisterschaft 2011 in Istanbul den WM-Titel gewinnen möchten, entwickeln wir eine komplett neue Elektronik. Kernstück derer ist natürlich das Mainboard.
Bereits im August überlegten wir uns, welche Anforderungen das neue Board erfüllen muss: Ist es nötig, vier statt bisher nur zwei Motoren ansteuern zu können? Wie viele Sensoren brauchen wir?
Weil die Regeln der Weltmeisterschaft zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt waren und weil wir das Mainboard auch für spätere Roboter verwenden möchten, wollten wir es möglichst vielseitig gestalten.
Wir entschieden uns für eine zwei-Platinen-Lösung: Nebst der neuen Hauptplatine mit einem schnelleren Prozessor erstellen wir eine zusätzliche Platine, auf welche die Motorensteuerung ausgelagert wird. Um die Platinen bestmöglich unseren Ansprüchen anzupassen, haben wir sie gleich selber designet.
Bis im Dezember zeichneten Stefan und Michel die Schaltpläne für die beiden Platinen und suchten geeignete Bauteile im Internet. Danach mussten sie die beiden Platinen layouten. Beim Layouten muss man Verbindungen zwischen verschiedenen Bauteilen so ziehen, wie sie schlussendlich auch auf der realen Platine sein werden. Dies im Gegensatz zum Erstellen der Schaltpläne, wo nur abstrakte Schaltpläne gezeichnet werden. Die Herausforderung beim Layouten besteht darin, die Platine möglichst klein zu gestalten und trotzdem alle Verbindungen korrekt und ohne Überschneidungen zu zeichnen. Je kleiner nämlich eine Platine ist, desto billiger ist sie herzustellen.
Wir haben die Möglichkeit, von 17.-21 Januar eine Woche an der ETH zu verbringen und dort in verschiedensten Bereichen der Robotik zu forschen. Unter anderem können wir dort auch mit Hilfe von Spezialisten unsere beiden Boards perfektionieren. Wenn das Layout vollendet ist, geben wir beide Platinen bei einem Leiterplatten-Hersteller in Auftrag. Die geätzten Platinen werden wir anschliessend mit allen Bauteilen bestücken. Wenn auch dieser Arbeitsschritt abgeschlossen ist, werden wir das Ergebnis monatelanger Arbeit in den Händen halten.

Januar 2011, Challengeteam: Konzept entwickelt und Prototyp gebaut

Dank einer Einführung des ehemaligen Teammitglieds Jonas Müller ins Arbeiten mit einer CAD(computer-aided design)-Software sind wir jetzt imstande, digitale 3D-Modelle und technische Zeichnungen unseres Prototyps zu erstellen. Mithilfe einer solchen technischen Zeichnung haben wir den ersten Prototyp gebaut. Als Grundbaustoff verwendeten wir 5mm dickes Pappelholz, welches sich sehr gut bearbeiten lässt und ausreichend stabil ist. Die beiden Ebenen des Prototyps haben wir durch mehrere Gewindestangen miteinander verbunden. Der Prototyp ist aus mechanischer Sicht beinahe komplett, es fehlt lediglich der Aussortier-Mechanismus, da wir noch unschlüssig sind, welche Drehvorrichtung die erfolgversprechendste ist. Zudem fehlen noch alle Sensoren, welche wir in einem nächsten Schritt anbringen werden.
Die Auswahl der Sensoren ergibt sich aus dem Navigationskonzept, das wir ausgetüftelt haben. Unser Plan ist es, das Spielfeld in Bahnen abzufahren und so möglichst alle Pucks zu erreichen. Wir orientieren uns dabei mit Hilfe von Ultraschall- und Berührungssensoren. Ob sich unser Navigationskonzept bewährt, werden erste Testfahrten zeigen. Zuvor müssen wir noch die Ansteuerung der Ultraschallsensoren entwickeln und das Programm genauer planen.
Wenn wir den Prototyp fertig gebaut haben, werden wir ihn auf unserem Spielfeld ausgiebig testen, um konzeptionelle Fehler frühzeitig aufzudecken und die Zuverlässigkeit zu verbessern.

Dezember 2010, WM-Team: Arbeit am neuen Board

Obwohl die definitiven Regeln noch nicht veröffentlicht wurden, arbeiten wir bereits an unserem nächsten Roboter. Um gut auf die möglichen Aufgaben vorbereitet zu sein, entwickeln wir dieses Jahr ein komplett neues Board, welches die zukünftigen Roboter steuern soll.

Das neue Roboterboard soll uns ermöglichen, unterschiedliche Lösungen für die vielfältigen Probleme zu finden. Zu den Vorteilen dieser neuen Hardware gegenüber dem älteren Robo32 Board gehören unter anderem ein leistungsfähigerer Mikrocontroller, die Möglichkeit, mehr Sensoren und Motoren anzusteuern sowie die Fähigkeit, drahtlos mit dem Computer kommunizieren zu können.

Zu den Arbeitsschritten, die nötig sind, um ein solches Board zu entwerfen und zu realisieren gehören unter anderem das Erarbeiten eines Konzeptes sowie das Zeichnen der Schaltpläne. Aus diesen Schaltplänen wird dann ein Platinenlayout erstellt, welches von einem Platinenhersteller anschliessend nach unsern Plänen zugefräst und geätzt wird. Zuletzt muss das Board mit den passenden Komponenten bestückt und ausgiebig getestet werden.

Für uns ist die Entwicklung dieses helveticBOARDs auch eine Möglichkeit, uns eingehender mit der Elektronik zu befassen und dadurch die Funktionsweise des Roboters besser zu verstehen.

Dezember 2010, Challengeteam: Zeichnen von ersten Plänen des neuen Roboters

Momentan beschäftigen wir uns mit der Planung des Roboters: Wir erstellen eine Zeichnung des Grundkonzepts (Abmessungen, Aufsammelmechanismus für die Pucks, Behälter für die Pucks und Positionen von Motoren und Rädern).
Ein Knackpunkt ist die Aussortierung der verschiedenfarbigen Pucks, doch wir werden dafür sicher eine Lösung finden. Als nächsten Schritt werden wir einen ersten Prototypen bauen, um allfällige Schwierigkeiten und Probleme zu erkennen, die bei der Planung noch nicht ersichtlich waren.

Die Aufgabenstellung von Puck Collect finden Sie hier.

Am nächsten Wochenende werden wir ausserdem eine Einführung in CAD erhalten, so dass wir unsere Prototypen zukünftig als digitale 3D-Modelle erstellen können.

November 2010, Challengeteam: Sechs neue Mitglieder definitiv aufgenommen

Sechs der zwölf Juniormitglieder wurden Ende November 2010 definitiv ins Team Helveticrobot aufgenommen:

Michael Baumann
Gian Jörimann
Albert Planta
Marco Ruggia
Florian Schäfer
Philipp Täschler

Genaueres zu den neuen Mitgliedern finden Sie unter Team.

Sie nehmen im März 2011 an der RobotChallenge in Wien teil. Ihre Aufgabe wird es sein, auf einem Spielfeld mehr eigene „Pucks“ einzusammeln als der gegnerische Roboter und diese in der eigenen Basis zu deponieren.
Auf diesen Wettbewerb bereiten sie sich selbstständig vor. Das WM-Team unterstützt die Neuen mit Einführungen in Mechanik, Elektronik und Programmierung. Sie werden für ihren Roboter das gleiche Mainboard verwenden, das wir schon an der Weltmeisterschaft erfolgreich eingesetzt haben.

Selbstverständlich sind wir auch für diesen Wettbewerb auf Sponsoren angewiesen, die die Reise mitfinanzieren.

November 2010, Juniorteam: Erfolgreiches Abschneiden am ersten Wettbewerb

Die erreichten Resultate an den Robolympics in Rapperswil stimmen zuversichtlich. Die Roboter der Juniorteams erledigten ihre Aufgabe allesamt solide, eines der vier Teams schaffte es gar auf das Podest, ein anderes verpasste das Podest um lediglich einen Rang:

  • Das Team „Linienfolge“ (Absolvieren eines Parcours, erschwert durch eine Rampe und falsche Abzweigungen) erreichte den achten Platz.
  • Das Team „Sumo“ (Drängen des Gegners vom Spielfeld) erreichte den sechsten Platz.
  • Das Team „Ping-Pong“ (Schaufeln von Tischtennisbällen auf die gegnerische Spielhälfte) erreichte den vierten Platz.
  • Das Team „Cross“ (schnellstmögliches Absolvieren eines kreuzförmigen Parcours) erreichte den dritten Platz.

Es beteiligten sich 19 Teams am Wettbewerb. Die Resultate können sich also sehen lassen.

Das WM-Team beteiligte sich spasseshalber spontan an einer Aufgabe. Es ging darum, einen Wagen auf einer Rampe möglichst weit nach oben zu ziehen.
Angetreten mit der klaren Gewinnvorgabe, waren wir über den erreichten zweiten Platz von 19 Teams natürlich ein bisschen enttäuscht.

Das Team entscheidet nun, welche der Juniormitglieder auch am nächsten Wettbewerb dabei sein werden. Dies wird die „Robotchallenge“ in Wien sein.

September 2010: 12 Juniormitglieder aufgenommen

Helveticrobot sucht Nachwuchs!
Deshalb nahmen wir 12 motivierte Kantonsschüler als „Juniormitglieder“ auf. Diese werden sich in den nächsten drei Monaten intensiv mit dem Thema Robotik auseinandersetzen. Vier Teams, bestehend aus drei Personen, bearbeiten je eine Aufgabenstellung. Mit dem Einsteiger-Set NXT von Lego müssen sie Aufgaben wie das Transportieren von Tischtennisbällen oder das Folgen einer Linie erledigen.
Als Krönung ihrer „Probezeit“ nehmen die 12 Viert- und Fünftklässler an einem internationalen Wettbewerb an der Fachhochschule Rapperswil teil.

Grosser Empfang bei der Ankunft in Chur

Die letzten beiden Tage in Singapur konnten wir geniessen. Am Donnerstag fanden vormittags die unbewerteten Teamwettkämpfe statt. Anschliessend wurde uns an der Rangverkündigung ein Diplom für den 3. Platz überreicht. Am Nachmittag hatten wir Zeit, ein bisschen durch die Stadt zu schlendern und unseren Erfolg zu geniessen. In der Nacht auf Freitag holten wir den vielen Schlaf nach, der uns in der ganzen Woche abhanden gekommen war. Als wir um 14 Uhr aus den Federn krochen, blieb uns gerade noch Zeit für eine kurze Stadtrundfahrt und einen Besuch in Chinatown. Wir verschickten Postkarten und statteten dem Botanischen Garten einen Besuch ab. Quasi als Krönung der Woche lud uns unser Gastgeber noch zu indischem Essen in einen noblen Club ein.
Danach hiess es ab zum Flughafen und auf nach Hause. Wir konnten dieses Mal gut schlafen im Flugzeug und landeten sogar verfrüht in Zürich.

Die grosse Überraschung folgte dann in Chur am Bahnhof: Uns erwartete ein grosses Empfangskomitee: Rektor Gion Lechmann, Konrektor Otmaro Lardi und der Physiklehrer Herbert Alder von der Bündner Kantonsschule, Vertreter von Medien und Hauptsponsoren und natürlich unsere Eltern. Wir freuten uns trotz der schönen Zeit in Singapur, wieder zu Hause angekommen zu sein.

Dies ist der letzte Blogeintrag zur WM in Singapur. Nach den Sommerferien lesen Sie hier von unseren Zukunftsplänen.

Guter dritter Rang erreicht

Das hätten wir Anfang des Wettbewerbs nicht geglaubt: Wir werden Dritte an der WM!
Unglaublich.
Während viele Teams mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatten, funktionierte unser Roboter von Anfang an zuverlässig. In den ersten zwei Tagen bauten wir einen Vorsprung von 280 Punkten auf.

Das hätten wir Anfang des heutigen Tages nicht geglaubt: Wir werden nur Dritte an der WM.
Irgendwie ist es paradox: Wir erreichen einen dritten Platz an der WM uns sind völlig enttäuscht. Ärgerlich ist es trotzdem. Hätten wir im letzten Lauf ein paar Werte richtig angepasst und der Sieg wäre unser! Doch beide Durchgänge gingen heute ordentlich schief, der Roboter drehte mitten auf dem Spielfeld um. Angesichts der vielen Arbeitsstunden, die wir über Nacht investiert hatten natürlich ein schlechtes Ergebnis. Schlussendlich fehlten uns 25 von 900 Punkten zum Sieg an der Weltmeisterschaft.

Michel zieht Bilanz: „Wir lagen kurz vor Schluss noch mit 280 Punkten voraus“, meint er, „leider verspielten wir den Vorsprung am letzten Tag noch“.

Allerdings klagen wir auf hohem Niveau. Schliesslich mussten wir uns als einziges Schweizer Team nur den japanischen und iranischen Konkurrenten geschlagen geben, hinter uns lassen konnten wir unter anderem Roboter aus China, Schweden und den USA. Der dritte Rang am „RoboCup Junior“ darf als grösster Erfolg der Teamgeschichte bezeichnet werden.

In der verbleibenden Zeit vor der Rückkehr aus Singapur stehen noch Teamwettkämpfe auf dem Programm. Dabei geht es vor allem um den Austausch zwischen den verschiedenen Teams.

Grossen Anteil an unserm Erfolg haben natürlich unsere Sponsoren: Ohne ihre Unterstützung wäre eine Teilnahme gar nicht möglich gewesen.
Wir danken unsern Hauptsponsoren SwissEngineering und VEK. Grosser Dank gehört natürlich auch allen andern Sponsoren.